Transplantationspsychosomatik
Transplantationspsychosomatik
ZielgruppeUnser Angebot bei YouTube
Unser Behandlungskonzept
Unterstützung von Organempfängerinnen und -empfängern:
Unterstützung von Organspenderinnen und -spendern vor einer Lebendorganspende:
Unterstützung für Angehörige:
Unser Behandlungsangebot
Aufnahme
Zielgruppe
Unser Angebot der Transplantationspsychosomatik richtet sich an Empfängerinnen und Empfänger, Spenderinnen und Spender von Organen sowie deren Angehörige.
Während Transplantationsprozessen kann es davor, während oder danach auch zu psychischen Belastungen kommen. Die Transplantationszentren sind gemäß Transplantationsgesetz verpflichtet, vor und nach einer Organübertragung Maßnahmen für eine möglicherweise erforderliche psychische Betreuung der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus sicherzustellen.
Unser Angebot bei YouTube

Der Chefarzt der LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen, Prof. Dr. med. Martin Teufel und die Sektionsleiterin der Transplantationspsychosomatik, Anke-Verena Benecke, erklären das Angebot der Transplantationspsychosomatik in einem YouTube-Video der Universitätsmedizin Essen. Sie erklären, welche Rolle die Psyche bei Organtransplantationen spielt und wie die Psychosomatische Medizin Betroffenen und deren Angehörigen hilft, mit der Situation vor, während und nach der Transplantation umzugehen.
Unser Behandlungskonzept
Wir arbeiten eng mit dem Westdeutschen Zentrum für Organtransplantation (WZO) des Universitätsklinikums Essen zusammen, das eines der weltweit größten Transplantationszentren ist. Das WZO Essen hat auch den Schwerpunkt Lebendorgantransplantation (Nierenlebendspende, Verwandtenlebersegmentspende).
Als wichtiger Bestandteil des Transplantationszentrums Essen beraten und betreuen wir Empfängerinnen und Empfänger, Spenderinnen und Spender von Organen sowie deren Angehörige bei der Entscheidungsfindung zu einer Organtransplantation, Chancen, Ängsten und Hoffnungen oder möglicher Belastungen mit der Behandlung. Die Beratung und Betreuung schließt auch die Eltern minderjähriger Patientinnen und Patienten ein.
Unterstützung von Organempfängerinnen und -empfängern:
Die psychosomatische Betreuung zielt in erster Linie darauf ab, Patientinnen und Patienten bei der Entscheidung für eine mögliche Transplantation zu unterstützen. In einem ersten Gespräch werden mögliche aktuelle Belastungen wie z.B. Schwierigkeiten bei der Krankheitsbewältigung, der Gesundheitsfürsorge oder Möglichkeiten und Vorteile der Entwicklung eines veränderten Lebensstils (z.B. Ernährungsumstellung, körperliche Aktivität, Verzicht auf Suchtmittel) besprochen. Betroffene und die Behandelnden sollten für einen erfolgreichen Verlauf bestmöglich zusammenarbeiten. Dies wird als Adhärenz bezeichnet. Die Adhärenz ist ein wichtiges Kriterium, um den Behandlungserfolg einer Transplantation sicherzustellen. Je nach Ausmaß der möglichen Belastung, vereinbaren wir weiterführende Kontakte in unserer Ambulanz oder bieten weitere Unterstützungsangebote, wie z.B. die Vermittlung in Raucherentwöhnungsprogramme oder an eine Suchtambulanz.
Unterstützung von Organspenderinnen und -spendern vor einer Lebendorganspende:
Bei der Lebendorganspende gibt es die einzigartige Konstellation, dass sich die Spenderin/der Spender für einen Eingriff entscheidet, der aus medizinischer Sicht nicht notwendig ist und ausschließlich der Organempfängerin/dem Organempfänger nützt. Deshalb orientiert sich die psychosomatische Beurteilung eng an ethischen Vorstellungen. Zunächst werden in einem Einzelgespräch die Entscheidung zur Spende reflektiert, mögliche Risiken der Spende besprochen, sowie vorhandene Bewältigungsfaktoren herausgearbeitet. In einem weiteren gemeinsamen Gespräch mit der Empfängerin/dem Empfänger werden die unterschiedlichen Hoffnungen, Erwartungen und Motive zusammengeführt und für die Entscheidungsfindung durchdacht.
Es gibt auch gesetzliche Grenzen: Das Transplantationsgesetz erlaubt die Spende einer Niere, eines Teils der Leber oder anderer Organe, die sich nicht wiederherstellen lassen, nur an bestimmte Personen. Dazu zählen Verwandte ersten oder zweiten Grades, wie die Eltern und Geschwister. Organe dürfen auch an Ehepartner, eingetragene Lebenspartner, Verlobte oder andere Personen, die der Spenderin/dem Spender in besonderer persönlicher Verbundenheit offenkundig nahestehen, gespendet werden.
Unterstützung für Angehörige:
Für Eltern minderjähriger Kinder, die ein neues Organ benötigen, kann der Prozess der Transplantation herausfordernd sein. Eltern machen sich viele Sorgen, nicht nur um das erkrankte Kind, sondern auch um Geschwisterkinder, die ihre Bedürfnisse zeitweise hintenanstellen müssen, oder deren Betreuung während der Transplantation organisiert werden muss oder Fehlzeiten der Eltern am Arbeitsplatz, die durch die vielen Untersuchungstermine und Krankenhausaufenthalte entstehen.
Wir unterstützen auch Ehepartner und andere Angehörige während des Transplantationsprozesses ihrer Partnerinnen und Partner oder Familienangehörigen.
Unser Behandlungsangebot
Unsere Ambulanz für Transplantationspsychosomatik hat verschiedene Behandlungsmöglichkeiten im Angebot:
- Ambulante psychosomatisch-psychotherapeutische Unterstützung, z.B. Beratung und Betreuung
- Familientherapeutische Unterstützung, um die Situation als Familie zu meistern und jedem Familienmitglied die Möglichkeit zu geben mit seinen Sorgen, Ängsten und Bedenken gesehen und beraten zu werden
- Adhärenz-Gruppe :
Ziel unserer Adhärenz-Gruppe ist es, die Bewältigungsmechanismen zu stärken und eine gute Vorbereitung auf den Transplantationsprozess zu erzielen.
- Teil- oder Vollstationäre Psychotherapie:
Stationäre oder teilstationäre Psychotherapie kann hilfreich sein, z.B. bei schweren wiederkehrenden Depressionen, Angststörungen oder traumatischen Vorerfahrungen. Sie kann dem Transplantationsprozess vor- oder nachgeschaltet sein und dient dazu, Bewältigungsstrategien zu stärken und den Herausforderungen im Transplantationsprozess gerecht zu werden. Ob eine teil- oder vollstationäre Therapie notwendig ist, untersuchen wir in einem diagnostischen Gespräch in unserer Ambulanz. Gegebenenfalls leiten wir dann die Aufnahme auf unsere Stationen PM1 oder PM2 der LVR-Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Essen, in die Wege.
Aufnahme
Für die Diagnostik und Indikationsstellung nehmen Sie bitte Kontakt über die Ambulanz der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie auf.
Bitte bringen Sie zum vereinbarten Termin eine Überweisung von Ihrer/Ihrem behandelnden niedergelassenen Ärztin/Arzt mit.